BAU in der Jahn-Galerie Leipzig
Befreite Raumgefüge
Zum alljährlichen Herbstrundgang präsentiert die Jahn-Galerie Künstler aus Halle und Leipzig, welche sich in ihrem Schaffen mit Architektur und Raum auseinandersetzen. Traditionell wird die Ausstellung in Verbindung mit dem Tapetenwerkfest am 06. September von 17 bis 24 Uhr eröffnet. Dorothee Liebscher, Martin Schuster und Simon Horn präsentieren Bildhauerei und Malerei in der gemeinsamen Ausstellung „BAU“.
Dorothee Liebscher zeigt in ihren Arbeiten gedanklich konstruierte Räumlichkeiten, welche die Wirklichkeit in einer transformierten, teilweise surrealistisch anmutenden Form wiedergeben. Der morbide, menschenleere Raum, einerseits Zeitzeuge der Vergangenheit und andererseits regional charakteristisches Phänomen Leipzigs, ist dabei ein zentrales Thema ihrer Arbeit. Das Zusammenspiel von Architektur und Natur sowie das eigene Erleben in solch atmosphärischen Orten nehmen dabei eine wichtige Rolle in der Bildfindung ein.
Simon Horn verwirklicht in seinen Objekten Experimente, um die Vielzahl an Möglichkeiten der Raumdarstellung zu erfassen und wiederzugeben. Der Künstler spielt mit dem Bekannten und den möglichen Maßstäben und Formen. Daraus ergeben sich neue Antworten und Perspektiven auf das Thema Raum, Raumstrukturen und die Wahrnehmung des Individuums. Nach der Ausbildung zum Schreiner studierte Horn in Schneeberg Bildhauerei. Im Anschluss daran folgten das Diplomstudium und Aufbaustudien zur Bildhauerei und Keramik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Die vielschichtigen und inhaltlich komplexen Bildwelten von Martin Schuster sind gekennzeichnet durch virtuosen und akkuraten Detailreichtum. Der gebürtige Potsdamer verarbeitet die Ästhetik von Computerspielen, der Street Art, des Comics und des Animationsfilms sowie andere Phänomene der Popkultur zu surrealen, phantastischen und geheimnisvollen Landschaften. Die Ausstellung ist bis zum 28. September zu sehen.